Gute Gründe, Frauen zu Wort kommen zu lassen
50 Frauen arbeiten bei der gemeinde
Habichtswald/Zierenberg. Der Weltfrauentag oder Internationaler Frauentag ist ein Feiertag zu Ehren der Frauen. Er wird jedes Jahr am 8. März gefeiert, im Jahr 2025 also am Samstag, den 8. März 2025. Der Frauentag ist in Berlin und in einigen Staaten Afrikas, Asiens und Europas sogar ein gesetzlicher Feiertag. In Hessen ist es kein Feiertag. Dennoch gibt es gute Gründe, Frauen zu Wort kommen zu lassen. So zum Beispiel die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Zierenberg, Lisa Griedl. Sie ist Ansprechpartnerin für Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung. Dort sind 77 Frauen und 39 Männer beschäftigt. In der Nachbarkommune Habichtswald sind es 50 Frauen und 31 Männer, die für die Gemeinde arbeiten.
Die Vergangenheit lässt sich noch immer koppeln mit der Gegenwart. Die Frauen der Arbeiterbewegung stellten bereits im späten 19. Jahrhundert Forderungen zur Gleichberechtigung. Bei der Frage, ob die Forderungen heute noch bestehen, gibt es eine Antwort „Jein“.
Fest etabliert
Das geforderte Wahlrecht für Frauen wurde fest etabliert. Die Entgeltgleichheit sowie der Schutz vor Diskriminierung bleiben jedoch bestehende Forderungen. In vielen Branchen sind geringere Löhne für Frauen die eine identische Tätigkeit wie ihre männlichen Kollegen ausüben ein Laster der Vergangenheit. Dies wird deutlich am sogenannten Equal Pay Day (7. März). Demnach verdienten Frauen durchschnittlich 16 Prozent weniger Gehalt als Männer (Stand 2024, Statistisches Bundesamt). Mit anderen Worten: Ab dem 1. Januar 2025 arbeiten Frauen durchschnittlich 66 Tage unentgeltlich.
Schutz vor Gewalt
Der Internationale Frauentag macht damals wie heute auf die Benachteiligung der Frauen aufmerksam. Die zentralen Anliegen haben sich zwischenzeitlich erweitert auf die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sowie den Schutz vor Diskriminierung und Gewalt.

„Als Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte mache ich heute gerne aufmerksam auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“, sagt Lisa Griedl. Für wen ist das Hilfetelefon? „Für alle Frauen, die von körperlicher oder psychischer Gewalt betroffen sind oder waren. Gleiches gilt für Personen, die eine betroffene Frau kennen und unsicher sind, wie sie sich in dieser Situation verhalten sollen“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Zierenberg.
Viele Gesichter
Gewalt gegen Frauen kann viele Gesichter haben: häusliche Gewalt, Mobbing, sexuelle Belästigung, Missbrauch, Stalking, psychische Gewalt und vieles mehr. Unabhängig von der Art und Weise wie Gewalt ausgeübt wurde / wird, erhalten Betroffene durch das Hilfetelefon: Emotionale Unterstützung, Orientierung, Beratungsangebote, Hilfsangebote.
„Das Hilfetelefon ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Beraterinnen unterliegen selbstverständlich der Schweigepflicht. Falls ihnen ein Anruf schwerfällt, können sie sich auch per E-Mail oder Chat an die Beraterinnen wenden“, erklärt Lisa Griedl.
Die telefonische Beratung ist in folgenden Sprachen möglich: Albanisch, Arabisch, Bulgarisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Farsi/Dari, Kurdisch (Kurmandschi), Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Spanisch, Türkisch, Ukrainisch und Vietnamesisch.
www.hilfetelefon.de