Am Donnerstag heulen die Sirenen

Bürger sensibilisieren

Landkreis Kassel. In allen hessischen Kommunen sollen am Donnerstag, 13. März, ab 10.15 Uhr die Sirenen heulen und Warn-Apps piepen. „Beim ersten hessenweiten Warntag geht es darum, die Bürgerinnen und Bürger für die verschiedenen Warnmittel und Alarmsignale weiter zu sensibilisieren und die technische Warninfrastruktur zu testen“, teilt Landrat Andreas Siebert mit. Neben Sirenen werden auch andere Warnmedien wie beispielsweise „Cell-Broadcast“ und Warn-Apps sowie Meldungen durch Rundfunkanstalten eingesetzt. Das Sirenensignal für den Probealarm ab 10.15 Uhr und die Entwarnung um 10.50 Uhr dauern jeweils eine Minute. 

Zum Test der Warnmedien und zur Sensibilisierung der Bevölkerung hat sich der jährliche bundesweite Warntag im Herbst bereits etabliert. „Darüber hinaus soll nun in den Bundesländern ein landesweiter Warntag etabliert werden“, erklärt Siebert. Damit soll die Infrastruktur der hessischen Landkreise und kreisfreien Städte getestet werden. Der landesweite Warntag wird künftig jedes Jahr am zweiten Donnerstag im März vormittags stattfinden. 

Hierzu löst die Leitstelle ihre regionalen Warnmedien aus. Anders als beim bundesweiten Warntag werden nur die hessischen Medienvertreter FFH und HR eingebunden. „Den Bürgerinnen und Bürgern sollen durch die Probewarnung deren Funktion und die Abläufe wieder ins Gedächtnis gerufen werden, um im Ernstfall die Warnmeldungen richtig wahrnehmen und einordnen zu können“, erklärt Siebert. 

Neben Alarmsirenen und Rundfunkdurchsagen wird die Bevölkerung unter anderem auch über Cell-Broadcast und die gängigen kostenlosen Warn-Apps informiert. Die Bürgerinnen und Bürger erhalten über diese Anwendungen Empfehlungen, was sie zu ihrem Schutz tun können oder wo sie weitere Informationen erhalten. 

Eine Warnung der Bevölkerung kann sowohl bei einer Bedrohung der Bundesrepublik von außen (Zivilschutzfall), bei Großschadenslagen (Katastrophenfall), im täglichen Einsatzgeschehen der Feuerwehr (tägliche Gefahrenabwehr) und auch bei polizeilichen Ereignissen (z.B. Terrorlage) erforderlich sein. 

Um eine „Cell-Broadcast“-Nachrichten empfangen zu können, ist ein Mobiltelefon mit aktuellem Betriebssystem nötig. Aus technischen Gründen wird bei diesem Warnmedium nur die Warnung selbst, nicht jedoch eine Entwarnung übermittelt. 

Warntag Hessen - 1

Das Land Hessen und der Landkreis Kassel nutzen Hessenwarn und Katwarn. Beide Apps zusammen werden aktuell von rund 821.000 Hessinnen und Hessen genutzt und bieten Gefahren- und Katastrophenwarnungen sowie Informationen zu Ereignissen oder möglichen Risiken aus einer Hand. Hessenwarn enthält neben den bewährten Alarmierungen vor unerwarteten Gefahrensituationen (Bombenfunde, Großbrände mit Gefahrenstoffreizung, Unwetterwarnungen, terroristischen Anschlägen und mehr) weitere wichtige Alarmierungs- und Informationsfunktionen, die sich je nach Bedarf ein- und ausschalten lassen. 

In Kommunen, in denen derzeit noch nicht das Sirenensignal „Warnung der Bevölkerung“ ausgelöst werden kann, da die technische Umstellung noch nicht abgeschlossen ist, soll im Rahmen des Warntages ersatzweise das Signal „Feueralarm“ ausgelöst werden. 

Hintergrund:

Sirenensignale im Zivil- und Katastrophenschutz in Deutschland:   „Warnung der Bevölkerung“: Einminütiger auf- und abschwellender Heulton:    Bedeutung: Es besteht eine örtliche Gefahr für Personen oder Sachen – informieren Sie sich hierzu in den Medien (regionale Radio-, ggf. auch Fernsender, Internet) - rufen Sie hierzu NICHT die Notrufnummern 112 und 110 an.

Entwarnung: Einminütiger durchgängiger Dauerton:    Bedeutung: Es besteht keine Gefahr mehr – die Warnung ist aufgehoben: