Straßenleuchten
Beleuchtung ab November durchgehend geschaltet
Gemeinde bleibt flexibel
Habichtswald. Ende Oktober werden die Uhren auf Winterzeit umgestellt. Schon jetzt ist die früh einsetzende Dunkelheit spürbar, die Tage werden kürzer. Viele Menschen bedrückt das und die Unsicherheit wächst. Auch die Sorge vor ansteigender Kriminalität treibt die Menschen um, selbst wenn es keinen direkten Zusammenhang zwischen der dunklen Jahreszeit und der Verbrechensrate gibt.
Ab dem 1. November bleibt nun die Straßenbeleuchtung durchgehend eingeschaltet.
Im vergangenen Jahr fand in Habichtswald eine lebhafte Diskussion um die Abschaltung der Straßenleuchten während eines Teils der Nachtstunden statt. Angesichts der bis heute aktuellen Energiekrise und aus Gründen der Ökologie und des Schutzes der Artenvielfalt hatte die Gemeindevertretung im Frühjahr 2023 entschieden, die Straßenbeleuchtung für mehrere Stunden auszusetzen. Nach leidenschaftlichem Austausch zwischen Bürgerschaft, Politik und Verwaltung haben Gemeindevertreter am 7. Februar einen für alle akzeptablen Kompromiss beschlossen. Die Nachtbeleuchtung wird auf ein so genanntes Jahreszeitenmodell umgestellt. Während der „hellen“ Jahreszeit, vom 1. April bis zum 31. Oktober, werden die Leuchten um 0.30 Uhr ausgeschaltet. Ab 4.45 Uhr leuchten sie dann wieder bis 24 Minuten vor Sonnenaufgang. In der „dunklen“ Jahreszeit hingegen, vom 1. November bis zum 31. März, bleibt die Straßenbeleuchtung durchgehend eingeschaltet.
Das heißt also, ab dem 1. November wird es wieder Licht in Habichtswald – auch in den späten Nachtstunden. Damit will die Gemeinde dem berechtigten Sicherheitsgefühl der Bürger gerecht werden. „Es nutzt ja nichts, den Menschen zu erklären, für ihre Sorge und Unsicherheit gebe es keine objektive Begründung“, sagt der Erste Beigeordnete der Gemeinde, Martin Rosowski. „Unsere Aufgabe ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, unter denen sich die Menschen wohl und sicher fühlen. Das wurde gegenüber der Notwendigkeit ökologischer Verantwortung abgewogen und mit dem Jahreszeitenmodell ein guter Kompromiss gefunden. Aufgrund der fast abgeschlossenen kompletten Umrüstung unserer Beleuchtung auf LED konnten wir zudem die generelle Leuchtkraft etwas absenken und erzielen damit eine zusätzlich erhebliche Einsparung im Energieverbrauch“, sagte Rosowski abschließend.
Dass die Gemeinde sich auch in dieser Frage flexibel auf besondere Situationen einstellen kann, bewies sie Anfang September während der Dörnberger Kirmes. Angesichts der Vorfälle in Nachbarkommunen entschied der Bürgermeister sich für eine unbürokratische Lösung. In Eigenregie setzte der Bauhof die Abschaltung der Straßenleuchten während der Kirmestage aus.
„Das Sicherheitsgefühl der vielen, vor allem jungen Gäste, war uns das wert“, sagte Habichtswalds Bürgermeister Dr. Daniel Faßhauer und begründete damit seine Entscheidung. Er weist zudem darauf hin, dass es speziell für junge Menschen auch in Habichtswald Möglichkeiten gibt, in den Sommermonaten auf dem nächtlichen Heimweg eine Telefonbegleitung in Anspruch zu nehmen: Heimwegtelefon: 030 / 12074182 (deutschlandweit) Sonntag bis Donnerstag: 21 bis 0 Uhr, Freitag und Samstag 21 bis 3 Uhr. (mr/mw)