Kinderbetreuung in Ehlen: Für die Jüngsten eine Krippe
Attraktiver Wohnort für Familien
Habichtswald. Dass die Gemeinde Habichtswald ein attraktiver Wohnort für Familien ist, macht sich auch anhand der Einwohner- und Geburtenzahlen bemerkbar. Aber auch in der Kinderbetreuung, die nun noch weiter verstärkt werden soll. Denn: Jetzt soll eine Krippe für die jüngsten Bewohner gebaut werden. „Ziel dabei ist ein vielfältiges pädagogisches Angebot und eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, sagte Dr. Daniel Faßhauer.
Zudem platzt der Kindergarten Kunterbunt aus allen Nähten. „Die räumliche Kombination für U2 und U3-Kinder ist dort nicht mehr gegeben und auch für unsere Mitarbeitenden grenzwertig“, ergänzt er. Planungen gebe es bereits seit dem Jahr 2016. Nun soll nachhaltig investiert werden.
Gab es im Jahr 2020 bereits 5199 Einwohner in Habichtswald, so waren es Ende des Jahres 2023 schon 5349 Einwohner. Im Jahr 2023 wurden 34 Geburten in Habichtswald registriert. Also auch 34 neue Ansprüche auf Betreuung. Im Jahr 2022 wurden 57 Geburten gezählt, im Jahr 2021 69. Alle diese Kinder gehen in den Kindergarten bzw. haben einen Anspruch auf Betreuung. Damit das gewährleistet werden kann, soll in Ehlen eine Krippe gebaut bzw. umgebaut werden. Denn das Gebäude besteht bereits und muss nur in Teilen umgebaut werden. 1,7 Mio. Euro kostet das insgesamt, die Gemeinde erwartet Fördergeld für diese Investition.
Beim Kostenvergleich schnitt der Kauf einer Immobilie am günstigsten ab - im Vergleich zu Containern (modulare Bauweise), Erweiterungsbau am vorhandenen Kindergarten oder Anmieten eines modularen Kindergartens. Aus diesem Grund hatte sich der Gemeindevorstand bereits im vergangenen Jahr für den Kauf einer Liegenschaft in der Sudetenstraße ausgesprochen und einen entsprechenden Beschluss gefasst. Alles noch bevor man sich überhaupt über den Neubau einer Mehrzweckhalle und entsprechenden Zuschüssen habe freuen können. Habichtswalds Bauamtsleiter Manfred Zenker ist sicher, „dass das fast ein 6er im Lotto“ war.
Das Gebäude befindet sich auf zwei Ebenen, die Fläche umfasst 420 Quadratmeter. Dipl.-Ingenieur Christian Gerlach (54 Jahre) vom Architekturbüro Gerlach in Fritzlar ergänzt, dass die hier zu betreuenden Kinder anders betreut würden, als ältere Kinder. Heimeliger. Das Architekturbüro hat einen Schwerpunkt in der Planung von Kindergärten. Sowohl der Kindergarten in Ehlen als auch die neue Kita in Zierenberg im Erlenweg wurden von Gerlach geplant. U3-Kinder hätten einen anderen Radius und eine ganz andere Wahrnehmung. Sie gehen quasi von ihrem Zuhause in ein Zuhause. Also von Wohnhaus zu Wohnhaus. Die räumlichen Anforderungen seien gut und ließen sich ergänzen. Das Außengelände werde in seiner Art ganz andere Ansprüche haben, als bei über Dreijährigen.
Der Abbruch der Immobilie halte sich in Grenzen und die vorhandene Substanz werde integriert. 24 Kinder sollen zu je zwölf Kindern in zwei Gruppen betreut werden. Auch Parkplätze würden auf dem Gelände eingerichtet. Befürchtungen, dass dieses Gebäude irgendwann nicht mehr zur Kinderbetreuung gebraucht werde oder es Konkurrenz zu Tagesmüttern geben könnte, werden verneint. „Der Bedarf an Betreuungsplätzen für die Jüngsten wurde durch Landkreis, Kommune und ein externes Büro ermittelt. Dabei wurde bereits eingeplant, dass auch unsere Tagesmütter vor Ort ausgelastet werden“, ergänzt Manfred Zenker. Zuzüge von Kindern und die hohen Geburtenzahlen sorgen für den kombinierten Bedarf an Tagesmüttern und Krippe.
Auch für den Fall, dass die Zahlen an Kindern irgendwann wieder sinken könnten, ist vorgesorgt: „Wenn der Bedarf nicht mehr da ist, kann das problemlos eine Senioren-WG werden“, sagten Manfred Zenker und Christian Gerlach. Zenker begrüße den Umbau des Gebäudes. „Container sind immer das allerletzte Mittel der Wahl. Wenn man keine Alternative hat, dann ja“, sagte Zenker. Auch ein Neubau würde deutlich teurer - alles sei berechnet und gegenüber gestellt worden. Auch eine Schadstoffbelastung gebe es bei dieser Immobilie nicht. (mw)