Abschied nach 48 Jahren Arbeitszeit aus dem Berufsleben

Manfred Zenker geht in den Ruhestand

Ein gutes miteinander

Habichtswald. Wenn er geht, ist er 64 Jahre alt und hat dann 48 Berufsjahre voll: Manfred Zenker, Bauamtsleiter der Gemeinde Habichtswald, geht in den Ruhestand. Dann will er gemeinsam mit seiner Frau durch Deutschland und Europa touren. Dabei hat er stets seine beiden Töchter, drei Enkelkinder und zwei Tierschutzhunde im Blick. 

Begonnen hat seine berufliche Laufbahn nach dem Abschluss der Realschule.  Nach der Ausbildung zum Bauzeichner im Hochbau absolvierte er seine Bundeswehrzeit. Danach schulte er zum Garten und Landschaftsbauer um. Nach der Gesellenzeit wurde er Meister im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau und arbeitete auch eine kurze Zeit als Meister in einem Gartenbaubetrieb. Erneut wechselte Manfred Zenker. Diesmal in den Bereich Hoch- und Tiefbau zum Unternehmen Fröhlich Bau AG in Kassel. Dort wurde er als Werkspolier eingestellt. Auf seine Fachkenntnis geht unter anderen der Bau der McDonalds Filiale in der Kohlenstraße in Kassel zurück. Später wechselte Zenker in die Verwaltung der Fa. Fröhlich Bau AG und war dort zwei Jahre in der Abrechnungen tätig und er war der erste, der per Computer die Abrechnungen erstellt hat. Es folgte ein Angebot als Bauleiter und so kam es, nachdem er viele kleinere bis mittlere Bauprojekte erfolgreich abwickelte, dass er Abschnittsbauleiter bei der Arbeitsgemeinschaft Heizkraftwerk in Kassel seinen Job ausübte. Viele Bauten in Kassel gehen auf sein Konto, so auch das Unternehmensgebäude Weishaupt in der Leipziger Straße in Kassel. Als er für sechs Monate für das Unternehmen Fröhlich nach Berlin musste und die Kinder noch klein waren, bewarb er sich bei der Stadt Wolfhagen, um wieder näher bei seiner Familie zu sein. „Ich habe den richtigen Zeitpunkt erwischt“, sagte Manfred Zenker. Nicht nur, dass er wieder mehr für seine Familie da sein konnte, das Unternehmen Fröhlich meldete kurz darauf Konkurs an. 

Als Sachbearbeiter im Bauamt der Stadt Wolfhagen hatte er nicht nur in Sachen Hoch- und Tiefbau die Bauleitungsfunktion für das Dorfgemeinschaftshaus in Istha, die Feuerwehrhäuser in Bründersen und Niederelsungen sowie das DGH Philippinenburg, er war auch für den Tiefbau zuständig und hat eine Kanaldatenbank mit einem 160-Kilometer-Netz aufgebaut. Genau so war er im Straßenbau für den Aufbau einer Datenbank über ein 120-Kilometer-Netz verantwortlich. Nach 14 Jahren dort, zog es ihn weiter. Vier Jahre agierte er in Körle, um dann schließlich nach Habichtswald zu gehen. Im Jahr 2016 war er Sachbearbeiter, seit 2018 Bauamtsleiter. Das erste große Projekt war die Kindertagesstätte in Ehlen. „Das war ein ganz herausragendes Projekt“, sagte Manfred Zenker. Ein guter Architekt, eine gute Bauleitung und ein super Team bei der Projektsteuerung und die Politik sei mitgegangen. Auf einer Fläche von über 1000 Quadratmetern sei ein vorbildliches Projekt in Holzrahmenständerbauweise entstanden. Es folgte ein Anbau in modularer Bauweise. Wichtig und richtig sei zudem der Bau der Bundesstraße 251 in Dörnberg, von Dörnberg nach Ehlen und von Ehlen zur Autobahn gewesen. Jetzt, kurz vor seinem Weggang, wurde der Neubau der Mehrzweckhalle sowie eine Krippe in Ehlen auf den Weg gebracht. Förderanträge für die Mehrzweckhalle seien zu fast 100 Prozent fertig. Nicht zu vergessen ist der Kunstrasenplatz für den FSV Dörnberg. Hier habe Zenker die entsprechenden Ausschreibungen vorbereitet und das Projekt entsprechende begleitet. 

Die vergangenen zwei Jahre habe Manfred Zenker aktiv mit zwei Mitarbeitern gearbeitet. „Das war viel, wir alle waren am Limit und mehr ging auch nicht. Obwohl ich noch viele Ideen gehabt hätte“, sagte Manfred Zenker.  

Nach seiner langen Berufserfahrung könne er sagen, dass der Umgangston ein anderer geworden sei. „Das Anspruchsdenken ist extrem hoch geworden“, sagte Manfred Zenker. Die Verrohung des Tons sei ihm zudem aufgefallen. Nur die, die zufrieden seien, die würden nichts sagen. Das seien aber zum Glück die meisten. „Insofern bin ich zufrieden, dass die Zusammenarbeit mit allen Geschäftspartner und Behörden hier mehr als gut ist. Das ist ein gutes Miteinander“, sagte Zenker. Das werde nur in der Öffentlichkeit nicht so wahrgenommen. Es habe Spaß gemacht, mit allen zu arbeiten, resümierte Manfred Zenker. Er wünscht sich zum Eintritt in den Ruhestand, dass alle gesund bleiben. Er ist dann mal weg. (mw)