Sie sind der Motor des Sozialverbandes
Ehlen. Melanie und Michael Kosa sind ein eingespieltes Team. Privat wie ehrenamtlich ziehen sie an einem Strang. Gemeinsam haben die aus Uslar stammenden Ehlener drei Kinder großgezogen, gehen gern auf Rockkonzerte und –festivals und wenn es die Zeit erlaubt, sitzen sie bei gutem Wetter so oft es geht, auf dem Motorrad. Dazu aber bleibt selten Zeit, denn neben Job, Haushalt, Haus und Hof sind da noch die zahlreichen Ehrenämter, denen sich der 60- und die 51-Jährige verschrieben haben.
Melanie Kosa engagiert sich seit Jahren im Vorstand des Tischtennisclubs (TTC) Burghasungen und der Landfrauen in Ehlen, ihr Ehemann in der Wählergemeinschaft Habichtswald (WGH) und als Beigeordneter im Gemeindevorstand derselben Gemeinde. Und gemeinsam sind sie Gesicht und Motor des Ortsverbands Ehlen des Sozialverbands Deutschland (VdK), der am 1. März sein 75-jähriges Bestehen begehen wird. Kosa ist dessen Vorsitzender, sie Schriftführerin. Zusätzlich engagieren sie sich im Kreisverband Wolfhagen, als Vize-Vorsitzender und wieder als Schriftführerin.
Was aber treibt die beiden, die auch ohne Ehrenamt genug um die Ohren haben, sich gesellschaftlich und sozial derart stark einzubringen. „Wir haben beide das Helfersyndrom“, schallt es unisono aus ihren Mündern. „Wenn ich sehe, dass es Arbeit gibt und Menschen Hilfe brauchen, kann ich nicht nein sagen“, sagt Kosa, der beruflich für ein großes regionales Energieversorgungsunternehmen tätig ist.
Das Engagement im VdK währt bei beiden seit 2016. Damals, erinnert sich der Ortsverbandschef, habe ihn die damalige, langjährige Vorsitzende, Marlene Schmoll, „überredet“, in den Vorstand einzutreten – zunächst als deren Stellvertreter. Und einige Monate später wurde er bereits zum Ortsverbandsvorsitzenden gewählt. „Erst habe ich mich geziert, aber dann doch breitschlagen lassen“, so Kosa. Im Sozialverband VdK habe er die Möglichkeit, denen etwas zurückzugeben, die „so viel für dieses Land und das Gemeinwohl getan haben“. Und seine Frau ist einfach glücklich darüber, wenn sie insbesondere alten, behinderten, kranken und anderweitig hilfsbedürftigen Menschen mit zahlreichen kulturellen Veranstaltungen des VdK eine Freude machen kann. „Es ist schön, so viel Dank zu erfahren“, sagt sie.
Den werden die beiden und die drei weiteren Vorstandsmitglieder im Juli wohl reichlich erfahren – nicht nur von den 170 Mitgliedern. Denn im Juli wird das Jubiläum im Rahmen eines großen öffentlichen Festes gefeiert. Details werden frühzeitig bekanntgegeben. „Das wird ein hartes Stück Arbeit, aber wir wollen das Jubiläum angemessen begehen“, sagen die Kosas. (jp)
„Glücklich, wenn andere Freude an unseren Veranstaltungen haben“
Ehlen. Karin Kaiser , Horst Fröhlich (59) und Horst Schotte (64) sind völlig unterschiedliche Typen. Sie hat als gelernte Diplom-Wirtschaftsingenieurin und Betriebswirtin gearbeitet, Fröhlich, Großhandelskaufmann und Betriebswirt, ist Vertriebler bei einem großen IT-Dienstleister, Schotte war Jahrzehnte im Möbelgeschäft tätig. Sie, verheiratet und kinderlos, hat viele Jahre die Mutter gepflegt, Fröhlich ist Camper, Hobbyschlagzeuger und Gelegenheitsbiker, Schotte arbeitet gern mit Holz. Doch eines eint sie: Alle drei sind im Vorstand des Ortsverbandes Ehlen des VdK tätig, Deutschlands größtem Sozialverband. Kaiser als Beisitzerin, Fröhlich als Vize-Vorsitzender und Schotte als Kassierer.
Kaiser stieß vor sieben Jahren zum VdK. „Ich war damals in einem Alter, in dem ich hätte Hilfe gebrauchen können. Gleichzeitig wollte ich jenen helfen, die Hilfe benötigen“, erinnert sie sich. Menschen Freude zu bringen, mache sie zufrieden, resümiert sie heute. Das ist schon länger ihre Passion. Seit 13 Jahren arbeitet sie im DRK-Kleiderladen in Wolfhagen mit. „Das macht Freude, und man bekommt viel zurück“.
Fröhlich ist seit 2018 beim VdK-Ortsverband. Damals hat er die Mitgliedschaft von seiner verstorbenen Mutter übernommen. Vor knapp zwei Jahren wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Der verheiratete Vater dreier Kinder schätzt die „lockere und gute Zusammenarbeit“ im Vorstand und freut sich, „wenn andere Freude an unseren Veranstaltungen haben“. Schotte, verheiratet und Vater eines Kindes, kam 2010 über eine Beratung in eigener Sache zum VdK und blieb dabei. Einige Jahre als Vize-Vorsitzender des Ortsverbands und seit 2021 als dessen Kassierer.
„Man hilft und bekommt es gedankt“, nennt er den Hauptgrund für sein ehrenamtliches Engagement. Und ebenso wichtig: „Alle haben Spaß an dieser Arbeit, wir sind ein tolles Team“. (jp)
Hintergrund und Jahresprogramm des VdK
Der 1946 in Berlin gegründete VdK ist mit 2,1 Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband Deutschlands. Er setzt sich für auskömmliche Renten, bezahlbare Kranken- und Pflegeversicherung, faire Bezahlung und soziales Miteinander sowie gegen die Benachteiligung behinderter und kranker Menschen, Ausgrenzung, und Fremdenhass ein. Der VdK vertritt als parteiloser und überkonfessioneller Verband die sozialen Interessen seiner Mitglieder und kooperiert dabei mit einer Vielzahl von artverwandten Institutionen und Vereinen. Der ausschließlich über Mitgliedsbeiträge finanzierte Verband berät und vertritt seine Mitglieder mit hauptamtlichen Mitarbeitern in allen sozialrechtlichen Fragen.
Kontakt
Telefon 05606/563623
www.vdk.de/ov-ehlen
Gefeiert wird das Jubiläum mit einem großen öffentlichen Fest am 15. Juli im DGH. Das Jahresprogramm: Samstag, 4.Februar, Jahresempfang mit Frühstück, 9 Uhr im DGH. Am 31. März folgt der Frühlingskaffee, ab 15 Uhr, DGH. Die Jahreshauptversammlung findet am 6. Mai statt, am 8. Juli gibt es einen Grillnachmittag an der Grillhütte. Der Herbstkaffee kommt am 22. September, im November ist wieder ein Gänseessen geplant, und am 2. Dezember schließlich der Adventskaffee. (jp)
Sie sind ehrenamtlich für denVdK-Ortsverbands Ehlen tätig (von links): Kassierer Horst Schotte, Beisitzerin Karin Kaiser und der stellvertretende Vorsitzende, Horst Fröhlich.
Foto: Jose Pinto